Präparator

Präparator

Perm Fossil hat den Sitz in Odernheim an der Glan, südlich von Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Wir befinden uns hier in einer der fossilreichsten Gegenden Europas, dem Saarpfälzischen Rotliegend. Es handelt sich hierbei um ehemalige Sedimantablagerungen eines ca. 500 km großen Süßwassersees aus dem oberen Karbon bis unteren Perm, die ca. 270 bis 300 Millionen Jahre alt sind.

 

Klaus Krätschmer

Ausbildung:
Zoologischer Präparator (Naturhistorisches Museum Mainz)
Geologisch-paläontologischer Präparator (Geol.-Paläont. Inst. der Wilhelms-Universität Münster)

Tätigkeit:
1977 – 1978:  Hessisches Landesmuseum (Darmstadt)
seit 1981:  Perm Fossil, Odernheim

Sammeltätigkeit:
Seit der ersten Ausbildung zum zoologischen Präparator widmete Klaus Krätschmer jedes Jahr den Großteil seiner Zeit dem Ergraben und Sammeln von Fossilien. Die ersten 7 Jahre  mit Elasmobranchier-Zähnen aus dem Mainzer Becken und halb Europa. Dazu Hunderte von rezenten Hai-Gebissen und -Körperpräparaten. Dabei konnte er eine Sammlung von ca. 200.000 fossilen Zähnen mit ca. 600 Arten aus ca. 100 Fundstellen zusammentragen. Darunter mehrere Dutzend neue unbeschriebene Arten. Ab Mitte der 70er Jahre verlagerte er seine Grabungs- und Sammeltätigkeit auf das „Rotliegend“ von Rheinland-Pfalz. Hier konnte er Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre die Grundlagen der heutigen Seehorizont-Stratigraphie (Biostratigraphie mit Fossilhorizonten) erarbeiten. Durch ein Dutzend Großgrabungen mittels Radlader oder Bagger von jeweils 50 bis 100m² und sehr vielen Handgrabungen konnte K. Krätschmer die heutigen, technisch ausgefeilten Grabungs- und Bergungstechniken entwickeln, die erst das Entdecken und Bearbeiten der großen Artenvielfalt des Saarpfälzischen Rotliegend ermöglichten (siehe Publikationen).

Die intensive Sammeltätigkeit von Fossilien führte fast „zwangsläufig“ in die Selbständigkeit als Präparator und Fossilienhändler mit der Gründung der Firma „Perm Fossil“ im Jahre 1981.

Arbeitsschwerpunkt:
Die präparationstechnischen Schwerpunkte von K. Krätschmer sind der komplette Plattenbau (Kleben und Verstärken der einzelnen Fossilplattenteile), Vorpräparieren (Grobpräparation) der Fossilien mittels Druckluftwerkzeugen, Ätztechnik, Reproduktionstechnik und Magazinverwaltung.

Zusätzlich ist er zuständig für die Entwicklung und Verbesserung von Bergungs- und Präparations­techniken:

  • neuartige Bergungsmethoden für stark zertrümmerte und durch Erosion verwitterte, größere Fossilien in plattigem Gestein, z.B. Entwicklung der Eingießtechniken mittels Polyesterharz und Glasmatte im Gelände (1977).
  • Optische Verbesserung von Fossilplattenoberflächen aus feinlaminierten Gesteinen durch Einschleiftechniken der Oberfläche (1980).
  • Entwicklung und Verbesserung neuer Präparationsmethoden, z. B. Sandstrahltechnik (Feinstrahltechnik) mit Eisenpulver (1984).
  • Plattenverstärkung in Sandwichbauweise mittels Blähton (1990).

Seit 2003 publiziert Klaus Krätschmer die „Zeitschrift „Geowissenschaftliche Beiträge zum Saarpfälzischen Rotliegenden“ mit paläontologisch-stratigraphischen Artikeln zu den Vertebratenfaunen aus dem Unterperm des Nordpfälzer Berglandes (siehe Publikationen).

Erwähnenswert ist auch ein weiteres Arbeitsgebiet, die winterharten Kakteen.

Dafür erarbeitete K. Krätschmer in den Jahren 1987 bis 1995 die Grundlagen für die Spezialgärtnerei „Winter-Kaktus“. Sie ist heute die weltweit führende Gärtnerei für winterharte Kakteen mit ca. 5.000m² Freilandfläche und die drittgrößte Kakteengärtnerei Deutschlands (www.winter-kaktus.com ).